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Eichenprozessionsspinner: Ja oder nein?

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Gruselige, aber meist ungefährliche Gespinste in Königsbrunn. In ganz Deutschland sind derzeit wieder viele Bäume und Sträucher von großflächigen Schleiernetzen umwoben – auch in Königsbrunn. In den meisten Fällen sind es für den Menschen ungefährliche Nester.

Wie jedes Jahr lässt sich zurzeit wieder ein schauriges Naturphänomen in Königsbrunn beobachten: Viele Sträucher und Bäume sind von einem gruselig anmutenden weißen Netz umwoben. Entsprechend gehen von privater Seite derzeit vermehrt Anrufe bei der Stadtverwaltung ein. Ob es sich um Gespinste des Eichenprozessionsspinners handelt oder um die anderer Raupen- und Falterarten: Wir klären auf.


Der Eichenprozessionsspinner
Vor allem die Eichen im öffentlichen Grün des Stadtgebiets werden wie jedes Jahr wieder verstärkt auf einen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner kontrolliert, denn dieser ist für den Menschen gefährlich.

Etwa ab Ende April schlüpfen die Raupen aus den Gelegen des Vorjahres. Über einen Zeitraum von neun bis zwölf Monaten entwickeln sie sich über sechs Raupenstadien bis hin zur Verpuppung und dann zum "fertigen" nachtaktiven Falter. Hierbei sind die ersten beiden Raupenstadien noch ungefährlich, da sie nicht über die Brennhaare verfügen, die die bekannten allergischen Reaktionen auslösen.

Etwa ab Juni bauen die Raupen die typischen Gespinstnester in Astgabeln oder an Stämmen von Eichen. Da sich in diesen Gespinsten auch die abgestoßenen Brennhaare sammeln und diese über mehrere Jahre hinweg giftig bleiben, geht auch von alten Gespinsten noch eine Gefahr aus. Die Falter selbst, die dann ab Mitte August aus den Kokons unter den Gespinsten schlüpfen, sind nicht giftig.

Sollten Sie ein solches Gespinst an einer Eiche entdecken, halten Sie bitte Abstand, auch wenn keine Raupen mehr zu sehen sind. Bitte informieren Sie uns, wenn Sie befallene Bäume entdecken unter Tel. 08231 / 606-170!

Sobald ein Befall durch den Eichenprozessionsspinner aufgrund eigener Kontrollen oder Meldung aus der Bevölkerung bekannt wird, beauftragt der Betriebshof umgehend die fachgerechte Entfernung des Nestes sowie der Raupen. Zudem werden am betroffenen Baum Hinweistafeln aufgestellt.

 

Komplett eingesponnene Pflanzen
Sind ganze Bäume oder Sträucher eingesponnen, sind es in der Regel Gespinstmotten. Davon gibt es weltweit über 900 Arten, wovon wiederum 74 in Mitteleuropa anzutreffen sind. Hierzu gehören beispielsweise die Traubenkirschen-Gespinstmotte, die Pflaumen-Gespinstmotte oder die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte. Somit handelt es sich in fast allen Fällen um ungefährliche Raupen anderer Schmetterlings- und Falterarten.



Sackartige Gespinste

Befinden sich in Baumkronen sackartige Gespinste, so handelt es sich hier in der Regel um Gespinste der Raupen vom Wollafter. Diese finden sich vor allem immer wieder in Kronen von Linden im und um das Stadtgebiet. Auch diese Raupen sind ungefährlich, lediglich streicheln sollte man sie nicht, da sie bei direktem Hautkontakt eine Reaktion ähnlich wie beim Anfassen einer Brennnessel hervorrufen können. Entfernt werden müssen die Nester nicht. Die Raupen sind außerdem eine Nahrungsquelle für verschiedene heimische Vogelarten wie Meise und Kuckuck. Die Bäume erholen sich vom Kahlfraß noch in der gleichen Saison.

Übrigens: Die Bäume und Sträucher, die nach dem Raupenfraß kläglich aussehen, kompensieren den Schaden in der Regel sehr schnell.

Foto: Sabine Jonas Eichenprozessionsspinner
Pfaffenhütchengespinstmotte
Foto: Stephanie Detke Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
Wollafter
Foto: Anke Maresch Wollafter
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